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Im Umbau: Juden in Hamburg

Blicke in die Sammlungen des Museums für Hamburgische Geschichte

Die Ausstellung zeigt die bewegte und wechselvolle Geschichte der jüdischen Bewohner der letzten 400 Jahre: die schwierigen Anfänge um 1600, den mühevollen Emanzipationsprozess bis zur rechtlichen Gleichstellung im späten 19. Jahrhundert und die Blütezeit während der Weimarer Republik ebenso wie die Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen und den Aufbau der heutigen Gemeinde nach 1945.

Jüdische Lebensfeste wie Geburt, Bar und Bat Mizwa, Heirat und Tod werden erläutert und der Besucher kann den Nachbau des Interieurs einer Synagoge sowie eine gutbürgerliche Wohnsituation um die Jahrhundertwende betreten.
Der Einfluss der Juden, ihre Integration und Diskriminierung in Politik und Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft sowie Religion und Alltagsleben werden ebenso behandelt wie die Verfolgung und Vernichtung der Juden während der NS-Herrschaft.

Die ausgewählten Exponate erzählen unter anderem vom Überseehandel des 17. Jahrhunderts und dem hebräischen Buchdruck, vom vielfältigen Gemeindeleben und der Tätigkeit jüdischer Prominenter in der Hansestadt. Sie veranschaulichen die Bedeutung, die die Juden für das städtische Leben und die Entwicklung der Stadt bis heute hatten. Sie zeigen auch den Verlust, den die brutale Vernichtung des jüdischen Lebens unter der Herrschaft der Nationalsozialisten bedeutete.

Zur Vermittlung der jüdischen Kultur und Geschichte veranstaltet das Museum für Hamburgische Geschichte ein umfangreiches Begleitprogramm.

Highlights

Synagogenraum 

In einem besonderen Raum der Abteilung „Juden in Hamburg“ werden die Einrichtungen und Ausstattungen verschiedener Synagogen sowie das Gemeindeleben der Juden in Hamburg vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Originalobjekten, Bildern und Tondokumenten veranschaulicht. Im Zentrum befindet sich der Nachbau des Thora-Schreins, der Lesepulte und der Sitzbänke der Synagoge in der Heinrich-Barth-Straße 3-5, der ersten Synagoge im Grindelviertel aus den 1880er Jahren. Sie wurde 1938 nicht zerstört und die Einrichtung konnte nach Stockholm gerettet werden, wo sie heute noch in der Jeschurun-Synagoge genutzt wird.

Darüber hinaus werden Porträts Hamburger Rabbiner, Innenansichten einzelner Synagogen, Gegenstände des religiösen Gebrauchs wie Thora-Zeiger (Jad), -Aufsätze (Rimmonim), und -schilder (Tass) sowie Seder-Teller, Gebetsriemen (Tefillin) und -mäntel (Tallit) oder ein Speisetopf für den Sabbat aus verschiedenen Zeiten präsentiert.

Das Modell des Salomonischen Tempels 

Das Architekturmodell zählt zu den wertvollsten Exponaten der Museumssammlung. Es wurde in der Zeit von 1680 bis 1692 angefertigt und vermittelt eine barocke Vorstellung von dem in der Bibel beschriebenen Tempel, der unter König Salomo (um 965 – 926 v.Chr.) errichtet worden war. Der Tempel zählt zum ersten wichtigsten Heiligtum der Juden in Jerusalem, das bereits in der Antike zerstört wurde. Das Modell gehört mit seinem Umfang rund 3,50 x 3,50 m zu den größten historischen Architekturmodellen weltweit und wurde im Auftrag des Hamburger Ratsherrn Gerhard Schott nach biblischen Vorstellungen von unbekannten Kunsthandwerkern gefertigt.


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