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Segelschiff und historisches Saugschiff am Deutschen Hafenmuseum
Ehrenamtliche vor dem Schutendampfsauger SAUGER-IV, Foto SHMH, Sinje Hasheider

Über eine Pontonanlage im Außengelände des Deutschen Hafenmuseums sind der Schutendampfsauger SAUGER IV und der Schwimm-Dampfkran SAATSEE zu erreichen, deren Dampfanlagen regelmäßig in Betrieb genommen werden. Auf der Kastenschute H11347 vermittelt eine Ausstellung einen Eindruck von der Arbeit und vom Leben eines Ewerführers. Eindrucksvoll sind auch die regelmäßigen Vorführungen der Kupferhelmtaucherausrüstung, bei der der Taucher durch eine Handpumpe mit Atemluft versorgt wird.

Highlights

Viermastbark PEKING

Die PEKING ist das erste sichtbare Sammlungsobjekt des Deutschen Hafenmuseums. Die mehr als 100 Jahre alte Viermastbark wurde aufwändig restauriert und hat nun am Deutschen Hafenmuseum festgemacht.

Schutendampfsauger IV 

Der Sauger IV von 1909 wurde bei der Lübecker Maschinenbaugesellschaft gebaut und war 80 Jahre beim Hafenausbau durch Strom- und Hafenbau im Einsatz. Ein Schutensauger ist ein antriebsloses Pumpgerät zum Abtransport von Baggergut aus dem Hafen. Bis zu seiner Stilllegung 1989 förderte er eine Sandmenge, welche die Europas größte Flussinsel Wilhelmsburg rund einen halben Meter auffüllen würde. Der Sauger verfügt über einen ölbefeuerten Wasserrohrkessel (seit 1967), eine Dreifach-Expansions-Dampfmaschine für die Förderpumpe und eine Zweifach-Expansions-Dampfmaschine für die Wasserpumpe. 1996 hat das Museum den ausgemusterten Schutensauger als Museumsobjekt übernommen. Seitdem wird er von einer ehrenamtlichen Mannschaft liebevoll gepflegt und regelmäßig vorgeführt. Zu besichtigen sind auch die Unterkünfte, die dreizehn Personen Platz boten, die Kombüse, zwei Wachräume und Toiletten.

Zwei Männer sitzen vor einen historischen Schwimmkran
Ehrenamtliche auf dem Schwimmkran Saatsee, SHMH, Foto Sinje Hasheider

Schwimmkran “Saatsee” 

Der Schwimmkran Saatsee von 1917 muss alle 5 Jahre in Werft zum Check-up, zuletzt geschah dies 2021. Während des Werftaufenthalts wurde der Schwimmkran überholt mit neuen Ventilen und einem neuen Anstrich und die Schwimmfähigkeit wurde bescheinigt. Das schwimmende Objekt gehört zu den ersten Objekten der Sammlung, 1989 ging der Schwimmkran in den Bestand des Museums der Arbeit und später in den des Deutschen Hafenmuseums über.

Die Saatsee wurde für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Nord-Ostsee-Kanals gebaut und eingesetzt. Aber nicht nur der Schwimmkran als Großobjekt ist erhalten geblieben und voll funktionsfähig, sondern auch das gesamte Inventar und weiteres Ensemble wie Werkzeuge, Rettungsmittel, Mobiliar, Geschirr, Signallampen, Blöcke und persönliche Hinterlassenschaften. Zum Personal eines Schwimmkranes gehörten zu Beginn der Geräteführer, der Maschinist und zehn weitere Männer, deren Aufgaben unter anderem die Wartung von Schleusentoren und das Heben schwerer Lasten auf dem Wasser war. Einsatzgebiet der Saatsee war der Nord-Ostsee-Kanal zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau. Nach 1945 wurde der Schwimmkran auch bei Bergungsarbeiten von Wracks eingesetzt. Seit 1974 wurden Pfahlzieharbeiten ein besonderes Aufgabenfeld für den Schwimmkran. Da der Kran keinen Motor hatte, musste er stets von Schleppern an seine Einsatzorte gebracht werden. Auch heute noch muss der Schwimmkran mit Schleppern zum Check-up in die Werft geschleppt werden.

Museumsschute H 11347 

Die Schute wurde auf der Werft von I.P.W. Lütgens an der Bille für das eigene Ewerführerei-Unternehmen gebaut. Die ursprünglich offene, stählerne Schute mit Holzboden wurde am 02.12.1913 in Dienst gestellt. 1925 erfolgte der Umbau zur gedeckten Schute (“Kastenschute”), d.h. die Vorpiek wurde durch ein Schott abgetrennt, die breite Treppe in den offenen Laderaum entfiel. Dadurch entstand ein Logis. Der neue Laderaum erhielt Süll- und Lukenabdeckungen mit Scherbalken und Holzlukendeckeln. 1956 wurde der Holzboden durch einen stählernen Boden in einer gemischten Niet- und Zahlschweißbauweise ersetzt. Noch bis 1979 war das Fahrzeug im Stückgutumschlag eingesetzt. Die letzten Jahre wurde sie als Liegerschute genutzt, als schwimmender Lagerraum. Das Museum der Arbeit hat die Schute 1988 übernommen.

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