Blicke in die Sammlungen des Altonaer Museums
Das Altonaer Museum besitzt 17 norddeutsche Bauernstuben. Sie bilden ein einzigartiges Ensemble, das einen Einblick in die ländliche Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts bietet.
Die Stuben gehören zum ältesten Bestand des Altonaer Museums. Otto Lehmann, der erste Direktor des Altonaer Museums, reiste um 1900 durch Schleswig-Holstein, um möglichst viele vollständig erhaltene Bauernstuben für das Museum zu erwerben. In jeder Landschaft fand er spezifische Haustypen, Ausstattungen aber auch bäuerliches Gerät und Trachten vor, die er im Museum ausstellen wollte. Bei den hier gezeigten Bauernstuben handelt es sich zumeist um Repräsentationsräume wohlhabender Bauern. Einige dieser Zimmer wurden nur zu besonderen Anlässen benutzt, etwa zum Empfang von Gästen und an Festtagen. Die meisten Stuben der Sammlung sind in der Zeit entstanden, als die Landwirtschaft in Norddeutschland besonders ertragreich war. Großbauern profitierten besonders stark vom landwirtschaftlichen Aufschwung. Daher konnten sie sich „gute Stuben“ einrichten, die ihren Einkünften und ihrer sozialen Stellung entsprachen. Die Ausstattung der Stuben gibt daher auch über den Wohlstand und das Selbstverständnis ihrer einstigen Besitzer Auskunft.