Blicke in die Sammlungen des Museums der Arbeit
Technischer Wandel
Nach wie vor blieb das Einrichten der Form, das Anlegen und Auffangen des Papiers sowie das Überwachen der Maschine Arbeit von Menschen. Was diesen speziell beim Papieranlegen zugemutet wurde lässt sich an der Autodux-Druckmaschine gegenüber der Schnellpresse ermessen (Baujahr 1962), die mit einem abklappbaren Anlegeapparat ausgerüstet ist und in Betrieb genommen werden kann. Das Prachtstück in diesem Ausstellungsabschnitt ist eine Columbia, eine gusseiserne Handpresse, deren Hebel und Gegengewichte die Druckkraft verstärken halfen. Sie ist etwa zur gleichen Zeit wie die ersten Schnellpressen gebaut, gilt deshalb eher als “Nischenproduktion” und wurde wohl wegen ihrer Erscheinung aufbewahrt. Im abgeteilten Drucksaal stehen betriebsbereit ein Heidelberger Zylinder und ein Heidelberger Tiegel.
Monotype, Linotype und Tiefdruck
Die Mechanisierung des Druckes verstärkte die Bestrebungen, auch den Satz zu mechanisieren, leistungsfähige Setzmaschinen gab es erst um 1890. Das Museum präsentiert dazu drei verschiedene Exemplare, eine Zeilensetzmaschine, Typograph, gegenüber einer funktionsbereiten Monotype, also eine Setzmaschine für Einzellettern sowie den gängigsten Typ, die Linotype, ebenfalls betriebsbereit. Den krönenden Abschluss dieser Ausstellungseinheit bildet eine Rarität, eine Rotationsdruckmaschine von 1896, die vor allem für den Zeitungsdruck entwickelt wurde.
Seit Frühling 2013 präsentiert das Museum den Ausstellungsbereich Tiefdruck. Weitere Exponate der Abteilung sind die maßstabsgerechte Imitation einer vierfarbig bedruckten, 4.32 m breiten Papierbahn mit Seiten eines Mode-Katalogs sowie Gravur-Vorlagen und bedruckte und unbedruckte Papier-Muster.