Zum Inhalt springen
Direkt zum Inhalt wechseln

PEKING Glossar Begriffsklärungen und Definitionen

August 2020

Von Anna Symanczyk und Laura Lühnenschloss

Rund um die Viermastbark PEKING finden sich etliche Begriffe, die nicht jedermann beherrscht.

Sprechen Sie seglerisch?

Fockmast

Mehr lesen Weniger lesen

Großmast

Mehr lesen Weniger lesen

Kreuzmast

Mehr lesen Weniger lesen

Besanmast

Mehr lesen Weniger lesen

Mastgarten 

An Deck eines Mastes steht der Mastgarten, ein Gestell aus Holzbohlen mit Löchern. In den Löchern stecken kurze runde Stangen aus Holz oder Metall (Koffee-Nägel). An diesen Nägeln werden die von den Segeln kommenden Leinen festgemacht (belegt). Der Mastgarten nimmt aber nur einen Teil des Laufenden Gutes (bewegliche Leinen) auf. Die meisten Leinen werden an den Nagelbänken belegt. Diese stehen auf beiden Seiten des Schiffs an den Bordwänden (Schanzen).

Gangspill 

Mit dem Gangspill können große Zugkräfte aufgebracht werden, wenn es darum geht, z.B. an einem starkbelasteten Seil oder einem dicken Tau (Stropp) zu ziehen (holen). An den Holzstangen (Spaken) drehten mehrere Seeleute den Spill im Kreis und das provisorisch um die Trommel gelegte Seil wurde durch die Übertragung der Reibungskräfte geholt.

Adenauer

Am Heck von Schiffen ist immer die jeweilige Flagge ihres Herkunftslandes gehisst. Bei der PEKING ist dies die deutsche Flagge – der sogenannte Adenauer. Diese Bezeichnung bezieht sich natürlich auf den ersten Kanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer.

Bugspriet / Klüverbaum 

Der Bugspriet ragt vorne am Schiff aus dem Rumpf. Bei alten Segelschiffen in Holzbauweise wurde der Bugspriet noch durch einen Klüverbaum verlängert. Dabei wurde der Klüverbaum auf dem Bugspriet montiert. Bei einem Stahlsegelschiff wie der PEKING sind Bugspriet und Klüverbaum in einem Stück gefertigt. Da man bei den dort angeschlagenen Segeln u.a. von Klüvern spricht, sollte man auch nur den Begriff Klüverbaum benutzen.  

Krullgalion 

Bei alten Segelschiffen wurde meist eine Skulptur aus Holz vorn am Bug angebracht (Galionsfigur). Den Bug der letzten Laeisz-Segler zierte dort jedoch nur eine kleine verschnörkelte Schnitzarbeit, die Krull. So auch bei der PEKING. Sie trägt die Initialen des Bauherren der Flying P-Liner: FL für Ferdinand Laeisz. 

Die Krull oder Volute der PEKING. Foto Jens Marjanczik
Die PEKING im Dock in Wewelsfleth. Foto Jan Sieg

Brasswinde 

Die drei schweren unteren Rahen der großen Segler waren nur mit vielen Leuten herum zu holen (zu brassen). Um Mannschaft einzusparen, wurde die Brasswinde erfunden. Auch die PEKING besitzt für die drei Hauptmasten je eine Brasswinde. Mit solch einer sechstrommeligen Winde kann man die drei Rahen mit nur zwei Leuten bedienen. Dabei wickeln jeweils drei Trommeln die Brassen einer Seite der Rahen auf und drei die Brassen auf der anderen Seite ab.

Poop 

Die Poop ist der achterste Decksaufbau auf einem Schiff. Das Wort stammt vom lateinischen puppis (Achterschiff) ab. Die Poop der PEKING war ursprünglich ca. 10 Meter kürzer. Erst 1927 wurde sie verlängert, um jungen Seeleuten (Kadetten) für die Dauer ihrer Ausbildung Wohnraum zu schaffen. Auf der PEKING ist auf der Poop u.a. der Notsteuerstand untergebracht. Nach der Indienststellung 1911 befand er sich unter Deck. 1927 wurde er auf das Deck gesetzt. 

Back 

Die Back ist der vorderste Decksaufbau eines Schiffes. Unter Deck befanden sich an Back– und Steuerbord die Waschräume und die WCs der Mannschaft. In der Mitte steht breit und wuchtig die Ankerwinde, die vom Backdeck aus über den Ankerspill betrieben wurde. Ebenfalls auf dem Backdeck wurden die beiden schweren Anker gelagert.

Rah 

Eine Rah ist eine waagerechte Stange am Mast. Sie sind quer zum Schiffsrumpf angebracht. An den Rahen werden die viereckigen Rahsegel befestigt (angeschlagen). 

Eselshaupt 

Die Masten der Großsegler wurden nicht aus einem Stück gefertigt. Das untere starke Ende (Untermast) wurde durch eine oder mehrere dünnere Stangen (Spiere / Stenge) verlängert. Den oberen Abschluss der Verbindung zwischen Untermast und Spiere nennt man Eselshaupt, weil die Form dieses Bauteils an den Kopf eines Esels erinnert. 

Tausendfüßler (oder auch Tausendbein) 

Aus Resten von Tauwerk wird ein Scheuerschutz geknüpft, der Tausendfüßler genannt wird. Er soll verhindern, dass die Segel an stehendem Gut scheuern und so vorzeitig verschleißen.

Fußpferd 

Auf den Fußpferden stehen die Seeleute, wenn sie aus den Leitern an den Masten (Wanten) auf die Rahen klettern (auslegen). Das Fußpferd ist ein starkes Seil, das unter der Rah angebracht ist. An jeder Rahnock (außer an den Royalrahen) befindet sich noch ein Extraseil, das Nockpferd. 

Springpferd 

Mit dem Fußpferd verwandt ist das sogenannte Springpferd: Hiermit ist das kurze Seil gemeint, das das Fußpferd hält. Das Fußpferd ist also horizontal gespannt und wird vom vertikal gespannten Springpferd gehalten.

Nockpferd 

Das Ende einer Rah wird als Nock bezeichnet. Hier ist das Nockpferd gespannt, was ein zusätzliches Fußpferd ist – nur eben am Ende der Rah, an der Nock.