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World Press Photo 2022

20.09. – 16.10.2022

Die World Press Photo Foundation zeichnet seit 1955 jedes Jahr die besten internationalen Pressefotografien des jeweiligen Vorjahres mit dem World Press Photo Award aus. Die Themen des größten und renommiertesten Wettbewerbs dieser Art reichen von politischen Auseinandersetzungen über Umweltprobleme bis zu Sportreportagen und Momenten aus dem Alltagsleben. Die preisgekrönten Fotografien werden in einer Wanderausstellung gezeigt, die in mehr als 80 Städten auf der ganzen Welt von über einer Million Besucher*innen gesehen wird. Die Magazine GEO und STERN präsentieren die Ausstellung seit über 25 Jahren in Hamburg – dieses Jahr werden die prämierten Bilder erstmalig im Altonaer Museum zu sehen sein.

Eine unabhängige Jury hat die Gewinner*innen des World Press Photo Award 2022 aus 64.823 Beiträgen von 4.066 Fotograf*innen aus 130 Ländern ausgewählt. Die insgesamt 24 prämierten Fotograf*innen stammen aus 23 Ländern: Ägypten, Argentinien, Australien, Bangladesch, Brasilien, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Griechenland, Indien, Indonesien, Japan, Kanada, Kolumbien, Madagaskar, Mexiko, die Niederlande, Nigeria, Norwegen, Palästina, Russland, Sudan und Thailand.

Die ausgezeichneten Arbeiten bieten eine beeindruckende Vielfalt von Perspektiven aus allen Teilen der Welt und präsentieren mutige Geschichten und einzigartige Einblicke zu aktuellen Konflikten und Ereignissen – von den unbestreitbaren Auswirkungen der Klimakrise über die weltweit zunehmenden Kämpfe um gesellschaftliche Gleichberechtigung bis hin zu den Diskussionen über den Schutz und die Bewahrung indigener Kulturen und deren Lebensräume.

Eine Veranstaltung von

Mit freundlicher Unterstützung von

Strategic Partners

Ein erster Einblick in die Ausstellung

WORLD PRESS PHOTO OF THE YEAR

PHOTOGRAPHER AMBER BRACKEN, THE NEW YORK TIMES

KAMPLOOPS RESIDENTIAL SCHOOL

Am Straßenrand sind rote Kleider an Kreuzen aufgehängt. Sie erinnern an die Kinder, die in der Kamloops Indian Residential School, einer Einrichtung zur Assimilierung indigener Kinder, gestorben sind. Das Bild entstand in Kamloops, British Columbia, am 19. Juni 2021, nachdem 215 nicht gekennzeichnete Gräber entdeckt wurden.

Die Internatsschulen wurden im 19. Jahrhundert als Teil einer Politik der Zwangsassimilierung von Menschen aus verschiedenen indigenen Gemeinschaften von europäischen Kolonist*innen und Missionar*innen eingerichtet. Bis zu 150 000 Schüler*innen wurden gewaltsam von ihrem Zuhause und ihren Eltern getrennt, durften oft nicht in ihrer eigenen Sprache kommunizieren und wurden körperlich und manchmal auch sexuell misshandelt. 

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LONG-TERM PROJECT AWARD

AMAZONIAN DYSTOPIA 

Das Foto zeigt Mitglieder der Munduruku-Gemeinde, die am 14. Juni 2013 am Flughafen Altamira in Pará, Brasilien, darauf warten, ein Flugzeug zu besteigen. Nach ihrem Protest gegen den Bau des Belo-Monte-Staudamms am Xingu-Fluss reisten sie in die Hauptstadt Brasilia, um der Regierung ihre Forderungen vorzutragen. Die Munduruku-Gemeinschaft lebt an den Ufern des Tapajos-Flusses, ein Nebenfluss des Amazonas. Mehrere hundert Kilometer entfernt plant die Regierung den Bau weiterer Wasserkraftwerke. Trotz des Drucks der indigenen Bevölkerung, von Umweltschützern und Nichtregierungsorganisationen wurde das Projekt Belo Monte gebaut und 2019 fertiggestellt

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PHOTOGRAPHER LALO DE ALMEIDA, FOR FOLHA DE SÃO PAULO/PANOS PICTURES
PHOTOGRAPHER LALO DE ALMEIDA, FOR FOLHA DE SÃO PAULO/PANOS PICTURES

Ein Mitglied der Quilombola-Gemeinschaft liegt betrunken auf einer Bank. Die Quilombola sind eine afro-brasilianischen Gemeinschaft schwarzen Brasilianer, von denen einige Nachkommen versklavter Völker des afrikanischen Kontinents sind. Das Bild wurde am 29. Januar 2021 in Pedras Negras, São Francisco do Guaporé, Rondônia, Brasilien aufgenommen. Die Vergabe von Landtiteln an Gemeinden, die von ehemaligen Sklaven gegründet wurden, verlief bereits vor der Wahl von Jair Bolsonaro schleppend. Jetzt ist er völlig ins Stocken geraten, da der Präsident beschlossen hat, kein weiteres Land für solche Gemeinschaften im Amazonasgebiet auszuweisen.

PHOTOGRAPHER LALO DE ALMEIDA, FOR FOLHA DE SÃO PAULO/PANOS PICTURES

Streunende Hunde starren auf das Fleisch, das in einer Metzgerei in Vila da Ressaca hängt. In dem Gebiet wurde früher Gold abgebaut, heute ist es fast vollständig verlassen. Das Foto wurde am 2. September 2013 in Altamira, Pará, Brasilien aufgenommen.

PRÄMIERT IN DER KATEGORIE “SINGLES”

PHOTOGRAPHER KONSTANTINOS TSAKALIDIS, FOR BLOOMBERG NEWS

EVIA ISLAND WILDFIRE DYSTOPIA 

8. August 2021, Evia (Euböa), Griechenland: Panayiota Kritsiopi schreit vor Verzweiflung auf, als sich der Waldbrand ihrem Haus im Dorf Gouves nähert. Im Juli und August 2021 brachen auf Evia (Euböa) – der nach Kreta größten Insel Griechenlands – riesige Waldbrände aus, nachdem das Land die heißesten Wetterbedingungen seit 30 Jahren erlebt hatte.

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PRÄMIERT IN DER KATEGORIE “STORIES”

THE PROMISE  

Im August 2020 schwor Antonella (12) ihr langes Haar erst dann anzuschneiden, wenn der Unterricht wieder in der Schule stattfinden könne. Wegen der COVID-19 Pandemie musste der Schulunterricht auch in Buenos Aires ausgesetzt werden. Antonella sagte: “Wenn ich endlich wieder in die Schule gehen kann, werden sie wissen, dass ich ein anderer Mensch bin. Ich fühle mich wie ein anderer Mensch.” Am 25. September 2021 – am Wochenende vor dem ersten Schultag nach der langen Corona-Pause, schnitt Antonella sich die Haare ab.

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PHOTOGRAPHER IRINA WERNING, PULITZER CENTER

Buenos Aires, Argentinien, 13. Juni 2021: Antonella nimmt via Zoom mit dem Handy ihrer Mutter von zu Hause aus am Unterricht teil. Ihre Eltern sind sehr daran interessiert, dass sie in der Schule auf dem Laufenden bleibt, und organisierten zusammen mit anderen Eltern Gruppenunterricht und virtuelle Treffen über WhatsApp.

PHOTOGRAPHER IRINA WERNING, PULITZER CENTER

Buenos Aires, Argentinien, 29. Juli 2021: Antonella gähnt beim Lernen im Bett. Sie sagte, sie fühle sich beim Lernen zu Hause unmotiviert und lerne oft im Bett, weil sie keine Lust habe aufzustehen.

INTERVIEWREIHE

Interview mit Kuratorin Julia Kozakiewicz

Interview mit Nanna Heitmann

Interview mit Rehab Eldalil


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