Zum Inhalt springen
Direkt zum Inhalt wechseln

Das Puppenhaus um 1880 Restaurierungsprojekt

Das Puppenhaus (um 1880) ist das Modell eines bürgerlichen Hauses. Als Vorbild diente das Haus aus der Rothenbaumchaussee 37/39. Das Haus wurde von Geheimrat und Kommerzienrat Friedrich Carl Theodor Heye und seiner Ehefrau Henriette geb. Focke bewohnt.

„Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken“, dieses Zitat von Goethe benennt die Möglichkeit, diese verkleinerte Realität zu betrachten und spielerisch die häusliche Umwelt und das soziale Umfeld der jeweiligen Epochen zu begreifen. 
Puppenhäuser, deren Entstehung uns aus Deutschland, seit Mitte des 16. Jh. bekannt ist, waren nicht immer ausschließlich zum Spielen für die Oberschicht gedacht und manchmal selbst dafür zu kostbar, sondern dienten auch als pädagogisches Mittel in der Erziehung.

Puppenhaus um 1880, Rothenbaumchaussee 37/39
Frontansicht des Puppenhauses

Objektbeschreibung: Gebäude von außen

Das Puppenhaus besteht aus einem hölzernen Korpus in Form eines Wohnhauses mit zwei Etagen und einem Zwerchdach. Dieses steht auf einem Sockel mit vier langen, gedrechselten Beinen. Das Haus ist von allen vier Seiten ausgearbeitet. Das gesamte Objekt ist aus mehreren Elementen zusammengesetzt und lässt sich zum Spielen in seine einzelnen Teile zerlegen. Von außen ist das Haus sehr detailliert gestaltet und farbig gefasst.

Mehr lesen Weniger lesen

Objektbeschreibung: Gebäude von innen

Im Inneren des Hauses befinden sich acht Zimmer. Pro Etage gibt es vier vollmöblierte Räume. Im ersten Obergeschoss kann man ein kleines Esszimmer, ein Kinderzimmer und zwei Schlafzimmer sehen. Im Erdgeschoss befinden sich mehrere Salons und ein weiteres Esszimmer. Die Wände sind mit unterschiedlichen Tapeten ausgestattet, die augenscheinlich aus Papier bestehen. Die Fußböden sind vollständig mit bedrucktem Papier beklebt, welches ein Parkett im Fischgrät-Verbund darstellt. Vor den Fenstern sind Vorhänge aus Textil angebracht. In den Zimmern befinden sich etliche Miniaturmöbel wie Betten, Tische, Stühle, Schränke, etc. Außerdem sind viele Ausstattungsgegenstände wie Geschirr, Vasen, Kerzenleuchter und Bilder vorhanden.

Frontansicht des Puppenhauses

Zustand des Objektes

Das Puppenhaus ist von außen und innen stark verschmutzt. Eine dünne Staubauflage sowie Rückstände, lassen die Oberfläche dunkel und fleckig erscheinen. Ebenso finden sich starke Abnutzungsspuren an den Kanten, hervorstehenden Teilen und den Beinen.

Das Puppenhaus muss zunächst geöffnet, in seine einzelnen Elemente zerlegt und vom gröbsten Oberflächenschmutz befreit werden. Anschließend sollte sämtliches Inventar entfernt werden. Um die Möbel vom Untergrund lösen zu können, muss die alte Verklebung gelöst werden. Hierfür sind Testreihen erforderlich. Erst dann können die Möbel und sämtliche Wohnaccessoires entnommen und gereinigt werden.

Maßnahmen

Das Puppenhaus muss zunächst geöffnet, in seine einzelnen Elemente zerlegt und vom gröbsten Oberflächenschmutz befreit werden. Anschließend sollte sämtliches Inventar entfernt werden. Um die Möbel vom Untergrund lösen zu können, muss die alte Verklebung gelöst werden. Hierfür sind Testreihen erforderlich. Erst dann können die Möbel und sämtliche Wohnaccessoires entnommen und gereinigt werden.

Alle später hinzugefügten elektrischen Bauteile sollen entfernt und die Schäden, die durch ihre Montage entstanden sind, behoben werden. Auch die nachträglich angeschraubten Leisten vor den Fenstern stören das Gesamtbild und müssen entfernt werden. Dazu gehören das Schließen der entstandenen Löcher und das Eintönen dieser Ergänzungen. Die Löcher in denen einst die Türen- und Fenstergriffe montiert waren, wirken sich störend auf das ansonsten nahezu vollständig erhaltene Gesamtbild aus. Sollten die Originale nicht mehr auffindbar sein, sollen diese nach historischem Vorbild ergänzt werden. Um die Papiertapeten und die Beklebung des Fußbodens konservieren und restaurieren zu können, müssen diese vollständig vom Holzkorpus abgelöst werden. Die Methode kann erst durch Testreihen ermittelt werden. Erst nach der Ablösung der Papiere können sie gereinigt, planiert, die Risse wieder geschlossen und alles neu montiert werden. Da Volumenänderungen beim hölzernen Korpus bei Klimaschwankungen auch in Zukunft nicht ausgeschlossen werden können, soll von einer festen Neumontage der Fußbodenpapiere abgesehen werden. Sobald die Papiere vom Korpus entfernt wurden, kann dieser gründlich gereinigt werden. Auch können die Risse und Fehlstellen anschließend geschlossen werden. An den Stellen, an denen sich die Risse durch eine einfache Verleimung nicht mehr schließen lassen, müssen diese mit Holzstäbchen ausgebessert werden. Die Ergänzungen müssen anschließend mittels Retusche an das Original angepasst werden.