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Die Schornsteine im Krayenkamp Spiralförmige Baumeisterkunst

Der Blick aus dem Fenster der Museumswohnung im Krayenkamp auf einen der Schornsteine. Im Hintergrund der Turm von St. Michaelis. Foto: SHMH

Die Schornsteine im Krayenkamp erregen oft Aufsehen bei den Besucher*innen der Gasse. Sie sind aus Backstein gebaut, aber gedreht. Bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es diese Form häufiger in Hamburg, heute ist sie den meisten Menschen nicht mehr bekannt.

 

Welche Funktion die besondere Form erfüllt, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Es gibt Erklärungen, die vermuten, dass die Hitze so nicht so schnell aus dem Haus entweichen könne. Andere wiederum besagen, dass so Wind nicht so leicht ins Gebäude gelangen könne. Beides hat also damit zu tun, dass das Haus nicht zu schnell auskühlen soll. Reinhold Pabel zitiert in seinem Buch einen Schornsteigerfegerobermeister, der die Meinung vertritt, dass die spiralförmige Führung wirksamer sei beim Abzug des Rauchs und der Dünste aus dem offenen Herdfeuer. Durch die gedrehte Form werde der Luftwiderstand geringer und der Wind übe durch den Drall gleichsam eine saugende Wirkung aus. Außerdem erhöhe sich die Brandsicherheit dadurch, dass der Funkenflug durch den verlängerten Weg ungefährlicher werde.

Im Jahr 1974 wurden die Kamine in der Gasse restauriert, weil sie in schlechtem Zustand waren. Deshalb hat lediglich der Kamin im Haus c, in dem sich die Museumswohnung befindet, noch eine Verbindung zur Feuerstelle. Die Kamine mussten deshalb durch eine Stahlkonstruktion verankert werden, um sicher auf den Dächern stehenzubleiben.


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