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„Nach der Schließung der Zechen ist das Revier die geschlossenste Region der Welt.“ Vortrag

05.02.2024 Beginn: 19:00

Im Rahmen der Ausstellung Man and Mining im Museum der Arbeit
  • Vortrag
  • für Erwachsene
  • Kosten: Eintritt frei
Ludger Staudinger
Ludger Staudinger

Zur Erinnerungskultur einer Bergbauregion nach dem Bergbau
Vortrag, Dr. Helen Wagner, Regionalverband Ruhr Team Industriekultur, mit anschließender Diskussion

Das Ruhrgebiet ist historisch gesehen eine vergleichsweise junge Region, die durch die Kohle- und Stahlindustrie geprägt wurde. Der Ende der 1950er Jahre einsetzende Strukturwandel hat die Bergbauregion daher nicht nur wirtschaftlich und sozial, sondern auch kulturell tiefgreifend verändert. Der Erinnerung an die Geschichte der Montanindustrie kommt deshalb eine entscheidende Bedeutung für die Zukunft der Region zu, da sie für die Wahrnehmung des Ruhrgebiets nach innen und außen die Funktion einer verbindenden Klammer einnimmt. So feierte man beispielsweise die Aufnahme des Steigerlieds in die Liste des Immateriellen Kulturerbes durch die UNESCO im Jahr 2023 auf dem Zechenfest des Essener UNESCO-Welterbes Zollverein als ‚offizielle Anerkennung der inoffiziellen Hymne des Ruhrgebiets‘. Zugleich ist die starke Fokussierung der Region auf ihre industrielle Vergangenheit auch immer wieder Gegenstand kritischer Diskussionen. Bemängelt wird etwa, dass die Ausrichtung der Region auf Industriekultur rückwärtsgewandt sei oder dass die Konzentration auf Baudenkmäler die immateriellen Dimensionen der Geschichte, wie etwa die Härten und Gefahren der Arbeit untertage, in den Hintergrund dränge. Die zu Kulturstandorten umgenutzten Zechen und Industriebauwerke würden zu Kulissen einer glorifizierten Geschichtsdarstellung degradiert, so eine häufige Kritik. Der Vortrag geht der erinnerungskulturellen Bedeutung des Bergbaus für das Ruhrgebiet nach und fragt sowohl nach seiner identitätsstiftenden Funktion als auch nach Gründen für die Kritik an der erinnerungskulturellen Praxis. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Spannungsfeld zwischen immateriellem und materiellem Erbe des Bergbaus, das in der industriekulturellen Landschaft der Region eine herausragende Stellung einnimmt.

Die Veranstaltung findet in folgenden Sprachen statt

  • Deutsch

Treffpunkt

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg

Telefon +49 40 428 133 0
E-Mail info@mda.shmh.de

S-Bahn 1/ 11 Barmbek
U-Bahn 3 Barmbek