Das Digitalprojekt “Auf der Spur der verschwundenen Stadt. Eine digitale Reise durch Raum und Zeit” am Museum für Hamburgische Geschichte präsentiert die Ergebnisse in Form einer App, die hier zum Download angeboten wird.
Bitte wählen Sie den passenden Appstore aus und laden Sie die App – vorzugsweise im WLAN – herunter.
Virtuelle 3D-Modelle von historischen Bauteilen vergangener Jahrhunderte zeigen dir Architektur ganz nah. Finde die Bauteile am und im Museum und erfahre, wer in diesen Häusern gelebt hat und warum sie zerstört wurden. Spannende Geschichten gibt es zu entdecken.
Mit dem Stadtplan geht es auf Spurensuche zu 40 Orten zerstörter Gebäude, von denen Portale, Ornamente und Steinfiguren aufbewahrt und als Spolien in die Fassaden des Museums eingebaut wurden. Historische Fotos zeigen dir, zu welchen Gebäuden die Spolien gehörten und wie sich die Stadt verändert hat.
Eine Familienlegende rund um eine Schatzkiste und ein Versprechen, das es einzuhalten gilt. Du begibst dich auf eine mysteriöse Reise durch die Geschichte Hamburgs und löst ein Rätsel. Historische Bauteile liefern dir die entscheidenden Hinweise.
Das Museum für Hamburgische Geschichte wurde von 1913 bis 1918 errichtet und 1922 eröffnet. Der Architekt Fritz Schumacher fügte über 300 historische Bauteile – sogenannte Spolien – von zerstörten und abgerissenen Gebäuden des 17. und 18. Jahrhunderts in die Fassaden und Wände des neuen Museumsgebäudes ein.
Spolien sind Bauteile, die von Bauten vergangener Zeiten stammen und in neuen Gebäuden wiederverwendet werden.
Die im und am Gebäude des Museums für Hamburgische Geschichte eingefügten historischen Bauteile, sogenannte Spolien, verkörpern Hamburger Architektur- und Baugeschichte. Doch zu welchen Gebäuden gehörten die Portale und Figuren, welche Bedeutung hatten sie und was erzählen sie uns? Das Museum für Hamburgische Geschichte entwickelt eine App mit 3D- und Augmented Reality-Technologie, die die historischen Objekte digital mit ihren ursprünglichen Bauwerken zusammenführt und erlebbar werden lässt.
Die App entsteht als Teilprojekt des Verbunds museum4punkt0 zur digitalen Kulturvermittlung. museum4punkt0 vernetzt Kultureinrichtungen deutschlandweit auf dem Weg in die Digitalität und zeigt einen Weg auf, wie Synergien im Interesse aller genutzt werden können. Teams aus Kultureinrichtungen unterschiedlichster Größe und Ausrichtung arbeiten miteinander, tauschen sich aus, bündeln Expertise und unterstützen den Wissenstransfer. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) leitet das Verbundprojekt zur digitalen Vermittlung.
Wie lassen sich das Museum und der städtische Raum verbinden? Wie können historische Baufragmente Stadtgeschichte erzählen? Das Museum für Hamburgische Geschichte entwickelt eine App, die Stadt und Museum zusammenführt. Mit der Methode des Site Specific Storytellings bietet das Tool Inhalte an spezifischen Orten im Museum und Stadtraum an. Die am Museumsgebäude verbauten Spolien (historische Bauteile von abgerissenen oder abgebrannten Gebäuden) sind wie Puzzleteile einer Stadtgeschichte, die spielerisch mit detektivischem Spürsinn digital wieder zusammengesetzt werden soll. Sie zeugen von einer verschwundenen Architektur und erzählen Geschichten über die Stadt Hamburg und ihre Menschen. Es entsteht eine vierte Dimension von Stadtgeschichte, die das Verlorene, die „verschwundene Stadt“, mittels der am und im Museum befindlichen Spolien wieder erkennbar und erlebbar macht.
Wer in diesem Haus wohnte, wissen wir nicht mehr. Die repräsentative Treppe zeigt, wie wichtig den Bewohnern ihr Rang und Status war. Das Haus aus dem 18. Jh. war für den Bau der Speicherstadt abgerissen worden.
Das Hauptportal des Hamburger Bauhofs aus dunklem Eichenholz wurde in den Zunftsaal des Museums eingebaut. Im Bogen verweisen zwei Frauenfiguren auf die Tätigkeiten dieser städtischen Institution: das Entwerfen und Bauen von öffentlichen Gebäuden und die Instandhaltung von Mühlen, Deichen, Wallanlagen und Hafen.
Im Eimbeckschen Haus befanden sich Räume für Feste, Versammlungen und ein Weinkeller, in dem Einbecker Bier ausgeschenkt wurde. Einige Jahre war dort auch das Gericht untergebracht. Hoch oben im Giebel auf der Südseite des Museums befindet sich das Hamburger Stadtwappen von der Fassade des Eimbeckschen Hauses.
Das Portal vom Stadtpalais des Grafen Gerhard von Dernath wurde auf der Nordseite in die Museumsfassade eingefügt. Hindurchgehen konnte man nun nicht mehr. Das Palais war vor dem Ersten Weltkrieg abgerissen worden.
Adlige durften in Hamburg keine Grundstücke kaufen. Über Mittelsmänner war es dennoch möglich. In dem Palais am Neuen Wall von 1710/20 lebte Graf Gerhard von Dernath, wenn er sich in Hamburg aufhielt. Er besaß auch das Gut Hasselburg in Holstein.
Im 19. Jahrhundert lebten mehrere Familien in dem Haus. Im Erdgeschoss befanden sich Läden mit großen Schaufenstern und im Inneren das Restaurant C. Kothes Wintergarten.
Das Portal mit der Krone des dänischen Königs befindet sich heute im Innenhof des Museums. Es war beim Abriss des Gebäudes im Zuge der Sanierung der Altstadt 1914 gerettet worden. Das Haus gehörte zum Komplex des Schauenburger- und Mohlenhofes, der dem König von Dänemark gehörte. Darauf weist die Krone im Bogen eines der Portale hin, das ins Museum gelangte.
1768 ging der Hof in den Besitz der Stadt über und wurde später verkauft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich im Haus eine Schneiderwerkstatt auch Zimmer wurden vermietet, worauf das Schild Logis verweist.
Das Bürgerhaus am Rödingsmarkt stand bereits einige Jahrzehnte, als der Jurist Dietrich Moller vom Baum es 1618 erbte. 1631 hatte er die schlichte Fassade um ein Renaissanceportal erweitern und eine Figur der Justitia anbringen lassen. 1896 abgerissen. Heute steht das Portal Rödingsmarkt 60 an der Nordseite des Museums.
„Auf der Spur der verschwundenen Stadt. Eine digitale Reise durch Raum und Zeit“ ist ein Projekt des von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gesteuerten und koordinierten Verbundprojektes museum4punkt0. museum4punkt0 wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.