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Dicke Berta

Die „Dicke Berta“ ist eine Friktionsspindelpresse, die nur für große Medaillen und Abzeichen eingesetzt wurde, bei deren Prägung besonders viel Druck ausgeübt werden musste. Die Presse wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges angeschafft, als die Firma Wild mit der Massenproduktion von Kriegsauszeichnungen ihre wirtschaftliche Blütezeit erlebte. Ihren Namen erhielt die „Dicke Berta“ in Anlehnung an ein Geschütz aus dem Ersten Weltkrieg – die Krupp’sche Riesenkanone war berühmt und berüchtigt für ihre Durchschlagskraft, ihre Schwerfälligkeit und den Krach der weithin hörbaren Detonationen. Das Museum der Arbeit übernahm 1989 das gesamte Inventar der kurz zuvor stillgelegten Anstecknadelfabrik Carl Wild. Der Kleinbetrieb ist typisch für die kleineren und mittleren Produktionsstätten in hamburgischen Hinterhöfen. Die Firma lag inmitten eines Wohnviertels im Hamburger Stadtteil Hohenfelde, im Hinterhof einer gründerzeitlichen Stadtvilla verborgen. Der Größe nach typisch, der Branche nach eher exotisch, produzierte die Metallwarenfabrik Wild knapp 90 Jahre lang so genannte Bijouteriewaren: Broschen, Anstecknadeln, Medaillen und Abzeichen.