In der Fotoserie “Motherland” taucht die Fotografin Tatsiana Tkachova in den Mikrokosmos ihrer eigenen Familie in Belarus ein. In dieser sehr persönlichen Arbeit dokumentiert sie das Leben ihrer Mutter und erforscht die Beziehungen zwischen den Frauen in ihrer Familie. Die Themen, die sie faszinieren, sind die Beziehungen zwischen den Generationen, was es bedeutet, eine Mutter zu sein, und warum Kindheitserinnerungen uns unser ganzes Leben lang beeinflussen.
Im Mittelpunkt der Serie steht das Haus, in dem Generationen ihrer Familie aufgewachsen sind. Heute lebt dort ihre Mutter, die regelmäßig von ihrer Schwester besucht wird. Die Bilder ihres Tagesablaufs sind bewusst sehr monoton gehalten, ohne jede Bewegung, so dass der Eindruck entsteht, das Leben sei stehen geblieben. Das erste Bild hat sie 2018 aufgenommen und arbeitet weiter an dieser Geschichte.
“In meiner Geschichte greife ich auf das Thema Wurzeln und Erinnerung zurück, das jeden von uns betrifft und für immer in unseren Köpfen bleibt. Während ich das Leben meiner Mutter dokumentiere, scheint es, als könne ich mich selbst darin wiedererkennen.”
Tatsiana Tkachova ist eine unabhängige belarussische Journalistin, die mit Dokumentarfotografie, Video, Archiv und Multimedia arbeitet. Sie lebt seit 2021 in Hamburg. Der wichtigste Teil ihrer beruflichen Tätigkeit ist persönlichen, langfristigen Projekten gewidmet, die sich auf Frauenrechte konzentrieren. Sie ist u.a. Preisträgerin des World Press Photo 2020.
Eine Ausstellung im Rahmen der Tage des Exils, veranstaltet von der Alfred Toepfer Stiftung F.S.V.
Die Millerntorwache ist dafür Mittwoch bis Freitag zwischen 15 und 17 Uhr und an den Wochenenden zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet. Am 22. April beteiligt sich die Ausstellung außerdem mit einem Sonderprogramm an der Langen Nacht der Museen.