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Ständige Ausstellung

Zentrales Thema des Speicherstadtmuseums ist die Speicherarbeit. Im authentischen Rahmen eines Speicherblocks von 1888 wird anschaulich, wie die Quartiersleute (Lagerhalter) früher hochwertige Importgüter in den Speichern gelagert, begutachtet und veredelt haben. Hierzu werden zum einen typische Arbeitsgeräte gezeigt, wie Probenstecher zum Bemustern der Säcke oder Griepen und Handhaken zum Greifen der Packstücke. Zum anderen werden traditionelle Lagergüter wie Kaffee, Tee, Kakao oder Kautschuk präsentiert.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Baugeschichte der Speicherstadt. Zahlreiche historische Fotos und Pläne veranschaulichen, wie das Lagerhausviertel geplant und realisiert wurde. Dabei wird auch nicht übersehen, dass für den Bau der Speicherstadt ein Altstadtviertel mit rund 16.000 Bewohnern geopfert wurde. Ein Highlight sind die silbernen Maurerwerkzeuge, mit denen Kaiser Wilhelm II. am 29. Oktober 1888 die Eingliederung Hamburgs in das deutsche Zollgebiet symbolisch besiegelt hat. Dieser Festakt fand in der Speicherstadt statt.

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Kaffee durch die Ausstellung. Kaffee wird nicht nur als Importgut , sondern auch als Naturprodukt und Konsumartikel dargestellt. Der Weg, den Kaffee von der Ernte über die Röstung bis zum Verkauf an den Endverbraucher nimmt, wird mit zahlreichen Exponaten illustriert. Einen Schwerpunkt bildet der Kaffeehandel, der sich früher in Block O der Speicherstadt konzentrierte. Auch der Teehandel spielte hier eine wichtige Rolle, woran das Inventar einer Probierstube für Tee erinnert.

Umschlag von Kaffeesäcken an Block R (um 1960), Staatsarchiv Hamburg

Der Speicher als Arbeitsplatz

Wer wissen möchte, was den einzigartigen Reiz und die Besonderheiten der Speicherstadt ausmacht, ist hier unverkennbar am richtigen Ort. Dicke Nieten halten die Eisenstützen in diesem historischen Speicher zusammen, der noch aus dem ersten Bauabschnitt des weltberühmten Lagerhauskomplexes stammt. Im Inneren wird veranschaulicht, wie die Quartiersleute früher hochwertige Importgüter wie Kaffee, Kakao oder Kautschuk gelagert, bemustert und veredelt haben – was man anhand der zahlreichen Warenproben auch mit allen Sinnen erleben kann. Auch die typischen Arbeitsgeräte wie Probenstecher oder Griepen und Handhaken zum Greifen der Packstücke sind zu sehen.

Speicherblock O mit Block G im Hintergrund (1887), Staatsarchiv Hamburg

Entstehung einer Stadt aus Speichern

Großen Raum nehmen auch die Planung und der Bau der Speicherstadt ein. Von 1885 bis 1927 entstand hier ein Viertel der Superlative mit 330.000 Quadratmetern Lagerfläche. Sämtliche Straßen und Kanäle sowie 23 Brücken mussten neu errichtet werden. Das Speicherstadtmuseum veranschaulicht diese Entwicklung mit zahlreichen historischen Fotos und Plänen. Dabei wird auch nicht übersehen, dass für den Bau der Speicherblöcke und des Zollkanals ein komplettes Altstadtquartier abgerissen wurde. 19.400 Menschen verloren hierdurch ihre Wohnungen.

Kaffeeverkostung im Speicherstadtmuseum, Elbe & Flut, Thomas Hampel

Kaffee- und Teehandel

Nicht zuletzt widmet sich das Speicherstadtmuseum auch dem Anbau und der Verarbeitung von Kaffee und Tee sowie dem Handel mit diesen traditionsreichen Gütern, der früher oft aus der Speicherstadt heraus geschah. So stapelten sich in den Speicherblöcken nicht nur Teekisten und Kaffeesäcke – in Block O konzentrierte sich auch der Hamburger Kaffeehandel mit den Kaufmannskontoren und der Kaffeebörse. Bei den regelmäßig stattfindenden Tee- und Kaffeeverkostungen kommt man den geschmacklichen Feinheiten dieser Importgüter auf besondere Weise näher.