Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Verwendung von begrenzt verfügbaren Ornamenten und Schmuckelementen aus Blei oder Messing. Die große Vielfalt dieser dekorativen Lettern regte die Künstlerin zu eigenen Bildkompositionen an und es entstanden im typografischen Punktsystem und in langsamer Kleinarbeit Abbildungen, die zwischen konkreter und abstrakter Darstellung oszillieren. Aus der Nähe betrachtet erkennt man die elementaren Lettern, die das Werk konstituieren. Erst aus größerem Abstand ist das gesamte Bild erkennbar.
Die Auseinandersetzung mit der Handsatztechnik und ihrer Überführung in die gestalterische Tätigkeit der Gegenwart ist für Christina Wildgrube etwas anderes als die Aneinanderreihung von Lettern zu Worten und Texten. Vielmehr demonstriert sie eine Möglichkeit, eine einst anspruchsvolle und elementare Handwerkstechnik, die aufgrund neuer digitaler Verfahren an Bedeutung verloren hat, bildnerisch neu zu definieren und um zu nutzen.
Über die Künstlerin
Christina Wildgrube studierte in Berlin und Chicago Kommunikationsdesign und arbeitete u. a. für das Staatstheater Braunschweig. In ihrem Meisterschülerstudium an der HGB Leipzig entstand die Arbeit „LAND SETZEN – 11 Druckgrafiken im Handsatz“. Die eindrucksvollen Grafiken lösen den Handsatz aus seinem traditionellen Anwendungsbereich heraus und entlocken ihm eine eigene Bildsprache.
Fotos: Johannes Ernst