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Das Deutsche Hafenmuseum

Visualisierung und Entwurf des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums auf dem kleinen Grasbrooks mit der Viermastbar PEKING.
Visualisierung und Entwurf des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums auf dem kleinen Grasbrooks mit der Viermastbar PEKING.

Ein Museum der Globalisierung

Hamburg bekommt ein neues Museum: Mit dem Deutschen Hafenmuseum entwickelt und plant die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) eines der aktuell größten Museumsneugründungen in Europa. Das Deutsche Hafenmuseum wird vom Hamburger Hafen aus den Blick in die Welt richten. Handel, Lieferketten, globale Arbeitsteilung, moderne Häfen, Container-Terminals und Schifffahrt sind eng miteinander verknüpft. 90 Prozent des Welthandels findet auf dem Seeweg statt und die Häfen dieser Welt sind die Dreh- und Angelpunkte des globalen Handels. In diesem Kontext bewegt sich das Deutsche Hafenmuseum als ein „Museum der Globalisierung“. Es macht den Austausch von Waren und Dienstleistungen am Knotenpunkt Hafen begreif- und erlebbar und zeigt die Bedeutung des internationalen maritimen Handels für die Lebenswelt der Menschen. Das neue Museum wird an zwei Standorten zu Hause sein. Ein erster Standort ist im Hansahafen an den so genannten 50er Schuppen – ein authentischer Ort mit historischem Charme. Der zweite Standort des Deutschen Hafenmuseums wird im neuen Stadtteil Grasbrook errichtet werden, wo auch die historische Viermastbark PEKING ihren endgültigen Liegeplatz bekommen wird.

Mann weist Containerschiff ein und hebt die Hand
Schlepper Bugsier 5 vor Containerschiff auf der Elbe mit Decksmann, (Tug Bugsier 5 in front of container ship on the Elbe with deckhand), Hamburg, © Mediaserver Hamburg / Andreas Vallbracht prachtvoll.de
Menschen in der Dämmerung am Strand vor Hafenkulisse
Hamburg im 21. Jahrhundert, Osterfeuer am Elbstrand, (Hamburg in the 21st c., Easter fire on the Elbe beach) © Mediaserver Hamburg / Christian Spahrbier.
Schlepper zieht historisches Schiff vor Containern
Ankunft der PEKING im Hamburger Hafen, (The PEKING arriving at the Port of Hamburg) Foto: Michael Zapf, 2020, © SHMH

Themen und Standorte

Im Zentrum des Vermittlungsauftrags für die ständige Ausstellung steht die Aufgabe, die deutschen See- und Binnenhäfen in ihrer historisch gewachsenen und durch die Zeit veränderten Rolle als Knotenpunkte der Globalisierung zu erschließen und für Besucherinnen und Besucher anschaulich erfahrbar zu machen. Hafengeschichte ist Wissens- und Emotionsgeschichte. Durch Vernetzung der deutschen Häfen mit der Welt in Vergangenheit und Gegenwart gehören die Einbindung globalgeschichtlicher Perspektiven und Phänomene aus der Geschichte wie auch von Erkenntnissen aus der interdisziplinären, internationalen Globalisierungs- und Innovationsforschung zu den entscheidenden Elementen sowohl der wissenschaftlichen Arbeit als auch der Vermittlungsangebote des Deutschen Hafenmuseums. Der inhaltliche Rahmen umfasst hier Themen wie nationale und internationale Vernetzungen, Geschichte der deutschen See- und Binnenhäfen, Güterumschlag und Transportketten, Arbeitsbedingungen, der „Mythos Hafen“, der Hafen als Ort sozialer und kultureller Prozesse, Kolonialismus, Migration, Infrastrukturen und maritime Technik, Schiffsbau und –instandhaltung, Wissenschaft, Tourismus, Umwelt, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Häfen.

Visualisierung und Entwurf des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums auf dem kleinen Grasbrooks mit der Viermastbar PEKING.
Blick auf den zukünftigen Neubau des Deutschen Hafenmuseum und den zukünftigen Liegeplatz der PEKING – Copyright moka-studio / HafenCity Hamburg GmbH / Herzog & de Meuron / Vogt Landschaftsarchitekten
Mann arbeitet an historischem Boot
Schaudepot, 2024 © SHMH Foto Jerome Gerull

Der geplante Museumsbau am Grasbook stellt einen hohen Anspruch an die architektonische Gestaltung des Deutschen Hafenmuseums. Es gilt, ein einladendes, transparentes, modernes, in seiner architektonischen Gestalt signifikantes und der nationalen Bedeutung angemessenes Bauwerk in prominenter Lage nachhaltig und innerhalb des Kostenrahmens zu realisieren. Das denkmalgeschützte Schuppengebäude 50A am Bremer Kai repräsentiert weiterhin eine bedeutende Ära des maritimen Güterumschlags in Deutschland. Hier werden Besuchererlebnisse und -erfahrungen an einem authentischen Ort die Vermittlungsangebote des Standorts am Grasbrook komplementieren. Hierzu gehören spannende „Hands on“-Angebote, ein immersives „Schaudepot“ mit Führungen und Vorführangeboten durch ehrenamtlich Mitarbeitende, ein Historischer Hafenumschlag „live“ aber auch die inzwischen etablierte „Hafenmanufaktur”.

Containerschiff am Kai in der Abenddämmerung
ONE Innovation am Container Terminal Burchardkai (CTB), 2023, © HHLA/Torben Schomers./ ONE Innovation at Container Terminal Burchardkai (CTB), 2023, © HHLA/Torben Schomers.

PEKING

Leitobjekt des Deutschen Hafenmuseums ist und bleibt die Viermastbark PEKING. Die PEKING als bedeutendes überliefertes historisches Objekt ist ein herausragender Teil des maritimen Erben der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Einbindung in den Kontext des Deutschen Hafenmuseums ist gleichzeitig historisches Zeugnis der Geschichte des deutschen Überseehandels und authentischer Vermittlungsort für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt.

Die PEKING gehört zu den letzten großen Frachtseglern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund ihrer Geschwindigkeit, Sicherheit und Präzision noch gegen Dampf und Maschinenschiffe antreten konnte. Das Segelfrachtschiff, 1911 bei Blohm & Voss für die Hamburger Reederei Laeisz gebaut, mit stählernem Rumpf, vier Masten und von einer technischen Eleganz, die alle Flying P-Liner gekennzeichnet hat, soll mit seiner Geschichte und seiner Bedeutung im globalen Netzwerk zu Anfang des 20. Jahrhunderts, dazu beitragen, dass wir unsere komplexe Welt heute besser verstehen. Als Museumsschiff soll die PEKING ein „lebendes Schiff“ werden, in dem das maritime Handwerk und das Wissen um dieses immaterielle Kulturerbe bewahrt und die Kenntnisse darüber an zukünftige Generationen weitergeben werden.

Blick auf das Deck der Viermastbark PEKING mit dem Steuerrad.
Blick auf das Deck der Viermastbark PEKING. Foto: SHMH/Sinje Hasheider
Historisches Schiff vor Hafenkulisse in der Sonne
Deutsches Hafenmuseum im Aufbau, Standort Schuppen 50A, PEKING 2024 © SHMH Foto Jerome Gerull

Der Neubau des Deutschen Hafenmuseums sowie die Restaurierung und Ertüchtigung des Liegeplatzes und die Sanierung der Viermastbark PEKING werden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit insgesamt bis zu 185,5 Millionen Euro und der Neubau von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg mit weiteren bis zu 98 Millionen Euro gefördert.