Kathrin Spirks wird ihr fotografisches Projekt über die Untersuchungshaftanstalt (UHA) und den Park Planten un Blomen in einer Fotoausstellung in der Millerntorwache realisieren. Bei Spaziergängen durch den Park kommt man immer wieder an Personen vorbei, die sich mit Inhaftierten der angrenzenden UHA über deren Zaun hinweg unterhalten. Diese kurzen Momente urbaner Nutzungsüberlagerung sollen Ausgangspunkt des Projektes sein. Dabei sollen sowohl die Dialoge als auch die Parkanlage dokumentiert werden. In den Gesprächen geht es meist um Alltägliches, z.B. erzählen junge Männer ihrem inhaftierten Freund von der Abgabe ihrer Abschlussarbeit, Frauen und Kinder berichten dem inhaftierten Vater von ihren Wochenendplänen. Die unmittelbare Präsenz des Strafvollzugs neben einem städtischen Erholungsraum konfrontiert auch Unbeteiligte mit der Situation der Inhaftierten. Sie bringt dadurch teils kontroverse Fragen bezüglich des Umgangs mit gesellschaftlichem Fehlverhalten zu Bewusstsein und konfrontiert aufmerksame Parkbesucher:innen mit der Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigkeiten.