

Bei einem der jüngsten Neuzugänge in der Sammlung des Museums für Hamburgische Geschichte handelt es sich um eine musikalische Zeitreise: Die Compilation geht zurück zu den Anfängen der Hamburger Hip-Hop-Kultur und umfasst über 100 weitgehend unveröffentlichte Songs und Skits. Begleitet wird das Triple-Vinyl von einem 96-seitigen Booklet, das von den frühen Jahren der Hip-Hop-Szene, von Rap und DJing in Hamburg erzählt. Präsentiert wird das Werk von den Herausgebern des Buchs und den Kuratoren der Museumsausstellung „EINE STADT WIRD BUNT.“
Es sind Geschichten aus der Gründerzeit des Rap in Hamburg, um die sich die 3-Vinyl-Compilation „EINE STADT WIRD BUNT.“ dreht. Unter den über 100 Songs und Skits aus den frühen Jahren des Rap in Hamburg finden sich neben dem Song „Money“ von Easy Business auch ein Mitschnitt eines Auftritts der Gruppe in der Fabrik im Mai 1991. Von frühen Aufnahmen von MC Africa True, der später unter dem Namen Nana einige Hits landen würde, bis zu den Britcore-Veteranen von Readykill, von 2 Ruff, deren Mitglied Simple Simon zu den ersten Hip-Hop-Produzenten der Stadt gehörte, bis zu den Reim Banditen, die als eine der ersten hiesigen Bands mit einem Majorlabel-Vertrag als Hamburger Antwort auf die Fantastischen Vier positioniert werden sollten, vereint das Triple-Vinyl eine einzigartige Sammlung musikhistorischer Zeitdokumente. In Kombination mit dem begleitenden Booklet vermitteln sie ein authentisches – und überaus unterhaltsames – Bild von den Anfängen des Rap in Hamburg.
Nach dem preisgekrönten, 2021 erschienenen Buch „EINE STADT WIRD BUNT. Hamburg Graffiti History 1980 – 1999“ und der gleichnamigen Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte, folgt mit der Compilation nun also eine weitere Dokumentation Hamburger Subkulturgeschichte der 1980er und 1990er Jahre. Im Fokus diesmal: die Pioniere des Rap in der Hansestadt.
Zum Team hinter dem Triple-Vinyl gehören neben den vier Herausgebern von „EINE STADT WIRD BUNT.“ Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm drei ausgewiesene Kenner der deutschen Hip-Hop-Szene. Oliver Herbst, einst DJ der Hip-Hop-Band City Nord, betreibt heute das Musiklabel Platin Mukke und konnte im Zuge der Recherche an viele alte Kontakte anknüpfen. Ebenfalls mit an Bord: der langjährige Chefredakteur des Hip-Hop-Magazins Backspin Dennis Kraus und der Musikjournalist und Moderator Falk Schacht.
Über einen Zeitraum von über zwei Jahren hinweg hat sich das Team auf Recherche begeben. Sie nahmen Kontakt zu Bands, Rapper*innen, DJs und Produzenten auf, die in den 1980er und 1990er Jahren in und um Hamburg aktiv waren. Sie sichteten und archivierten unzählige Stunden von Radio-Shows, Tapes, Demo-DATs und Live-Mitschnitten und führten Interviews mit Hip-Hop-Pionieren aus der Hansestadt. „Unser Ziel war es, ein kaum beleuchtetes Kapitel Hamburger Subkulturgeschichte zu erzählen“, sagt Mirko Reisser.