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Parkomania Unerzählte Geschichten aus dem Jenischpark

19.05.2025 – 06.09.2026

Luftaufnahme eines weißen, rechteckigen Gebäudes, umgeben von grünen Bäumen und Gras, eingerahmt von abgebildeten Pflanzen und Blumen auf hellem Hintergrund.
Foto SHMH / Jérome Gerull

Die leidenschaftliche Begeisterung für die ästhetische Gestaltung von Landschaftsparks und Gärten führte im 18. Jahrhundert besonders in Europa zur sogenannten Parkomanie. Der Jenischpark, im späten 18. Jahrhundert entstanden, ist heute einer der schönsten und beliebtesten Hamburger Parks und ein bedeutendes Gartenbaudenkmal weit über Norddeutschlands Grenzen hinaus.

Villa im Park
Johann Jacob Gensler, Baron Voght und sein Sekretär vor dem Landsitz in Flottbek, Aquarell, 1837, Foto SHMH

Caspar Voght schuf ab 1785 auf dem Gelände in Klein Flottbek die bedeutendste ornamented farm in Norddeutschland nach dem Vorbild des Landsitzes „The Leasowes“ des englischen Dichters William Shenstone. Sein Ziel war es, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden und landwirtschaftliche Nutzflächen in eine Parklandschaft im Stil eines englischen Landschaftsgartens zu integrieren. Dieses landwirtschaftliche Mustergut, auf dem Voght seine Vorstellungen als Gartenkünstler, Landwirt und Sozialreformer verwirklichte, wurde zum Vorbild für den fortschrittlichen Landbau seiner Zeit.

Aquarell eines Park
Carl Friedrich Stange, Eichen im Flottbeker Park, Aquarell, um 1825, Foto SHMH

Martin Johan Jenisch, seit 1828 Besitzer des Parks, stellte die landwirtschaftliche Nutzung ein und ließ die Anlage zu einem klassischen Landschaftspark umgestalten. Im Zuge der Umgestaltung errichtete Jenisch auch die heute nach ihm benannte Sommervilla. Als die späteren Erben 1927 planten, die Anlage zu parzellieren und zu verkaufen, pachtete die Stadt Altona den Park und machte ihn öffentlich zugänglich. 1937 kaufte die Stadt Hamburg dann die Villa samt Park.

Die Ausstellung beleuchtet somit nicht nur die Entstehung und Entwicklung der Anlage unter Voght und Jenisch, sondern auch die Geschichte des Parks und des Hauses in der NS-Zeit und danach. Da Teile des Parks, insbesondere die Feuchtwiesen und Weichholzauen des Tieflandbachs Flottbek, seit 1982 als Naturschutzgebiet Flottbektal ausgewiesen sind, werden in der Ausstellung zudem aktuelle Fragen zum gegenwärtigen Erhalt des Parks und seines Ökosystems thematisiert.

Luftaufnahme eines großen grünen Parks mit vereinzelten Bäumen, gewundenen Wegen und einem weißen historischen Gebäude auf der rechten Seite; Sonnenlicht strömt durch die Wolken am Himmel darüber.

Zu den bisher unerzählten Geschichten aus der Historie des Jenischparks gehören auch die Verflechtungen seiner Besitzer in den kolonialen Handel des 18. und 19. Jahrhunderts, deren Aufarbeitung in der Ausstellung erstmals umfangreicher dokumentiert wird.

Die Inhalte der Ausstellung werden bereits in Hinblick auf die neue Ständige Ausstellung des Jenisch Hauses entwickelt, die im Zuge der ab 2026 geplanten Modernisierung des Museums erarbeitet wird.

Rahmenprogramm

Buchbare Workshops

Weitere Informationen sowie Buchungen von Führungen und
Gespräche für Schulklassen, Studierende, Reisegruppen oder in
deutscher Gebärdensprache:

Museumsdienst Hamburg

Tel. 040 428 131 0
info@museumsdiensthamburg.de
www.museumdienst-hamburg.de

Land Art

Habt ihr schon mal ein großes Bild aus Blättern und Blüten gelegt? Im Jenischpark probieren wir es gemeinsam aus! Er steckt voller Dinge, aus denen man eigene Kunstwerke herstellen kann: Blüten, Blätter, Stöcke, Steine – oder auch Schneebälle. Ihr sammelt eigene Materialien und sucht euch einen schönen Platz, je nach Jahreszeit drinnen oder draußen, um eigene Kunstwerke aus Naturmaterialien herzustellen. Und wisst ihr was? Im Jenisch Haus, dem prächtigen Landhaus oben im Park, gibt es jede Menge Vorbilder zu bewundern: Viele Zimmerdecken und Tapeten, auch Tische, Sofas oder eine Kinderwiege, wurden mit Mustern aus Blüten und Blättern oder mit Tiermotiven verziert. Bitte bringt wetterfeste Kleidung, Gummistiefel und einen Fotoapparat mit. Bitte beachten Sie, dass das Land Art Programm bei jedem Wetter stattfindet; nur bei Unwetter oder Gewitter wird es abgesagt.

Ab: 5. Klasse bzw. 10 Jahre.
Für Kitas, Vorschulen und Schulklassen (1. – 4. Klasse) und/oder Gruppen für Kinder zwischen 4 – 10 Jahren
Dauer: 180 Minuten

Fotografie

Tauche ein in die faszinierende Welt der Bäume und entdecke ihre Geschichten durch die Linse deiner Kamera!
In diesem kreativen Workshop lernen Kinder, Bäume auf eine ganz besondere Weise zu erleben und zu fotografieren. Der Workshop startet im Jenisch Haus mit einer kurzen Einführung und einem visuellen Input. Anschließend geht es gemeinsam in den Jenischpark. Durch gezielte Fotoaufgaben wird die Kreativität der Kinder angeregt. Dieser Workshop verbindet Naturerlebnis mit Fotografie und regt dazu an, Bäume aus einer neuen Perspektive zu betrachten und ihre “Stimmen” zu hören – eine spannende Reise in die Welt der Baumgeschichten!

Ab: 5. Klasse bzw. 10 Jahre.
Für Schulklassen und Erwachsenengruppen
Dauer: 90 Minuten

Sketchnotes & Storytelling

Begib dich auf eine kreative Erkundungsreise mit Stift und Klemmbrett! Gemeinsam mit der Illustratorin Judith Ganter tauchen wir in die Parkomania-Ausstellung ein. Vom staunenden Beobachter zum aktiven Gestalter entwerfen wir einen eigenen Parkplan und machen ihn zum Schauplatz bewegender Geschichten. Lass deiner Fantasie freien Lauf und erlebe ein Abenteuer voller Höhen und Tiefen. Bei schlechtem Wetter bleiben wir im Jenischhaus, bei Sonnenschein genießen wir unsere kreative Reise drinnen und draußen. Dieser Workshop ist ideal für Schulen, Erwachsenengruppen und Unternehmen, die neue kreative Perspektiven entdecken oder inspirierende Teambuilding-Erfahrungen suchen. Erlebe zwei Stunden voller Fantasie und kreativer Zusammenarbeit!

Ab: 3. Klasse bzw. 8 Jahre.
Für Schulklassen, Jugendliche, Kinder und Familien und Erwachsenengruppen
Dauer: 120 Minuten

Origami

Im Workshop Papierobjekte falten, die die Natur widerspiegeln.

Künstlerische Interventionen

Anlässlich der Ausstellung wurden die unteren Räumlichkeiten des Jenisch Hauses mit künstlerischen Positionen zum Park ausgestattet.

Eine Frau und ein kleines Kind knien im hohen Gras und zwischen Wildblumen an einer Landstraße, umgeben von grünen Bäumen und gesprenkeltem Sonnenlicht. Im Hintergrund ist ein Holzschild zu sehen.
Susanne Wind, Motherland, 2024

Malerei von Susanne Wind

Susanne Wind arbeitet als freischaffende Künstlerin. Zunächst
begann sie vor allem mit der Plein-air Malerei, wechselte nach
einem Aufenthalt in Pennsylvania, USA ins Atelier. Ihre künstlerische Arbeit ist geprägt von Landschaft und Licht. Sie zeigt den für die Ausstellung erschaffenen Arbeitszyklus: „Vier Jahreszeiten Jenischpark“.

Moosbedeckte Äste verflechten sich und erstrecken sich über den Waldboden, wodurch in einer dichten, schattigen Waldlandschaft ein komplexes, natürliches Muster entsteht.
Firat Kara, Jenischpark, aus “Der wilde Garten”, 2019-2024

Fotografie von Firat Kara

Firat Kara ist ein international arbeitender Fotograf. Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt auf der Auseinandersetzung
mit den Auswirkungen menschlichen Lebens, auf die Natur, das jeweilige soziale Umfeld und uns Menschen selbst. In seinen Projekten
erkundet er diesbezüglich neue Perspektiven und Ausdrucksformen.

Förderer

Logo mit einem roten Hamburger Symbol mit drei Türmen über einer blauen Welle. Der Text lautet Hamburg und Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, was übersetzt „Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Landwirtschaft“ bedeutet.
Logo der Sparda-Bank Hamburg. Der Name der Bank ist in Weiß auf blauem Grund mit einem orangefarbenen Streifen darunter zu sehen. Darunter steht in Blau das Wort „Hamburg“.
Das Logo der Budnianerhilfe
Logo für Bingo! Die Umweltlotterie mit BINGO! in großen roten Buchstaben auf grünem Kreis. Darunter ist Die Umweltlotterie in Blau gehalten, mit einem Glitzer auf dem Ausrufezeichen.