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Glaubens­freiheit Gegeben und gefordert – seit 1601

29.10.2020 – 20.06.2021

Wir haben die Freiheit zu glauben – was wir wollen oder auch nicht zu glauben. Religionsfreiheit steht im Grundgesetz und ist ein Menschenrecht. Im Alltag wird um dieses Recht gerungen. Kleidung, Architektur, Schulunterricht, Bestattungen – die Themen sind vielfältig. Das Altonaer Museum möchte in einer Sonderausstellung ab Oktober 2020 zum Mitreden einladen: über die Geschichte und Gegenwart errungener und gewährter, erkämpfter und umstrittener Freiheiten in Glaubensfragen. Denn Glaubensfreiheit hat in Altona seit 1601 Tradition.

Die selbstständige Stadt Altona setzte schon Ende des 16. Jahrhunderts einen Kontrapunkt zu Hamburg, das nur den lutherischen Glauben zuließ. Die beiden Straßen „Große Freiheit“ und „Kleine Freiheit“, die bis 1938 zu Altona gehörten, bezeugen diese besondere Geschichte eindrucksvoll durch ihren Namen. Mennoniten, Reformierte, Juden und Katholiken erhielten hier das Recht, ihren Glauben zu leben – auch wenn sie dieses immer wieder mit den Landesherren aushandeln mussten. Die Geschichte dieser Toleranz prägt Altona bis in die Gegenwart.

Heute ist unsere Stadtgesellschaft zunehmend säkular, gleichzeitig religiös sehr vielfältig. In Hamburg wird der interreligiöse Dialog besonders intensiv gepflegt, nur hier gibt es in der Schule den „Religionsunterricht für alle“. Und doch wird um Glaubensfreiheit nach wie vor gerungen: Wie sichtbar kann, darf oder soll Religion im Stadtbild sein? Welche Freiheiten möchte ich leben, welche gestehe ich anderen zu? Konkurrieren Freiheiten miteinander? Die Sonderausstellung spannt einen Bogen vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart und zeigt, dass viele Fragen zur Glaubensfreiheit damals und heute gleichermaßen aktuell sind.

Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft

Kulturpartner

Mit freundlicher Unterstützung


Schulisches Begleitmaterial

Begleitmaterial zur dauerhaften Online-Ausstellung “Glaubensfreiheit. Gegeben und gefordert des Altonaer Museums – seit 1601” des Altonaer Museums. Erkundungswege für Schüler*innen der Klassenstufen 8 – 13 und Zugänge für die Grundschule. Hier kann das pdf-Dokument direkt heruntergeladen werden (3 MB).

Foto: SHMH/Arne Bosselmann

Kurze Einführung der Ausstellung in Deutscher Gebärdensprache 

Kurze Einführung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) in die Sonderausstellung “Glaubensfreiheit. Gegeben und gefordert – seit 1601” mit Martina Bergmann vom Museumsdienst Hamburg. Über den Museumsdienst Hamburg können auch Führungen in DGS zur Sonderausstellung gebucht werden. 

Digitale Veranstaltung

Staatsverträge – Warum sind sie für Hamburg wichtig? 

Vor acht Jahren schloss der Hamburger Senat u. a. mit muslimischen Verbänden einen Staatsvertrag. Diese Vereinbarungen finden bundesweit Beachtung, weil sie nur in Hamburg und Bremen existieren. Das Miteinander war nicht immer spannungsfrei. In zwei Jahren soll geprüft werden: Was hatten sich die Seiten erhofft, was haben die Verträge gebracht, wo stehen wir heute, wie soll es weitergehen? 

Über dieses Thema sprechen:

Kirsten Fehrs (Bischöfin der ev.-luth. Kirche in Norddeutschland) 
Usama Bint Nasir (Mitglied des muslimischen Familienvereins e.V.-Masjid Rahma)
Aydan Özoğuz (Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatsministerin a.D.)
Jan Pörksen (Staatsrat in der Senatskanzlei)
Fatih Yildiz (Co-Vorsitzender der SCHURA e.V. Hamburg)
Begrüßung: Dr. Anja Dauschek, Direktorin des Altonaer Museum
Moderation: Reiner Scholz, Journalist, HAFIZ

HAFIZ ist das „Hamburger Forum für interkulturelles Zusammenleben“, das mit dieser Veranstaltung zum ersten Mal öffentlich auftritt.


Weitere Ausstellungen