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Deutschland um 1980. Fotografien aus einem fernen Land

09.10.2024 – 03.03.2025

Martin Langer, Chaostage Hannover, 1984 © Deutsche Fotothek / Martin Langer

Die Jahre um 1980 bildeten in Deutschland eine Phase tiefgreifender Umbrüche, die zeitgleich von grundlegenden Innovationen und großen Zukunftsängsten geprägt war. Der erste Macintosh-Computer von Apple und das erste Mobiltelefon von Motorola kamen auf den Markt, ab 1984 konnten sogar erste Emails verschickt werden. Die Jugend hörte die Musik der Neuen Deutschen Welle, spielte Pac-Man oder versuchte sich am Rubic‘s Cube. Punks prägten zunehmend die Zentren der Städte, während Serien wie „Dallas“ und „Der Denver-Clan“ bzw. ein neues Format wie „Wetten, dass..?” Millionen vor die Fernsehgeräte lockten.

Dieser Pop- und Spaßkultur stand eine allgemeine Untergangsstimmung gegenüber, hervorgerufen durch das globale Wettrüsten, die immer sichtbarer werdende Umweltzerstörung und eine steigende Arbeitslosigkeit. Deutschland war geteilt, Ost und West standen sich im Kalten Krieg trotz zahlreicher Annäherungsversuche argwöhnisch gegenüber. 500.000 Menschen demonstrierten in Bonn 1982 gegen den NATO-Doppelbeschluss und formierten sich zu Menschenketten für den Frieden. Die Grünen gründeten sich 1980 als neue Partei und Joschka Fischer wurde 1985 in Turnschuhen hessischer Umweltminister. Die Ära Helmut Kohl begann und gleichzeitig formierten sich eine Vielzahl von neuen sozialen Bewegungen mit dem Ziel, die Gesellschaft grundlegend zu verändern.

Vierzig Jahre später erscheint diese Zeit wie ein fernes Land, aber viele Entwicklungen, die um 1980 ihren Ursprung hatten, reichen bis in unsere Gegenwart. Die Ausstellung „Deutschland um 1980. Fotografien aus einem fernen Land“ zeigt mit Arbeiten von Angela Neuke, Barbara Klemm,  Christian von Alvensleben, Martin Langer, Ingolf Thiel, Asmus Henkel, Mahmoud Dabdoub, Gerd Danigel, Hans-Martin Küster und Wilfried Bauer zehn unterschiedliche und prägnante Perspektiven auf diese Zeit. Höchst individuell blicken die Fotografinnen und Fotografen auf die damaligen Entwicklungen in Deutschland: als freie Akteure, als Reportage-Fotografen im Auftrag von Zeitungen und Magazinen oder als Fotokünstler. Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf politische und gesellschaftliche Themen, auf Musik, Mode, Design und vieles was die Menschen um 1980 bewegte.

Die Ausstellung wurde vom LVR Landesmuseum Bonn zusammen mit der Deutschen Fotothek Dresden und der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg konzipiert und wird im Altonaer Museum durch Hamburger Positionen ergänzt.

In Zusammenarbeit mit

Mit freundlicher Unterstützung

Logo Schriftzug Freunde des Altonaer Museums e. V.

Rahmenprogramm


Deutsche Gebärdensprache


Gruppenangebote

Für Gruppen, Schulklassen oder weitere Vermittlungsformate können Sie sich gerne beim Museumsdienst Hamburg umsehen und dort direkt eine Führung, Workshop oder ein anderes Vermitlungsformat buchen. Wir beraten Sie gerne!

Schwarz-Weiß-Foto: Drei junge Männer sitzen auf einer Bank. Sie tragen Anzüge und schwarze Schuhe und rauchen.
Gerd Danigel, Drei junge Männer auf der Bank, 1984, Berlin-Mitte © Deutsche Fotothek / Gerd Danigel

Schulklassen

Für Schulklassen bieten wir Museumsgespräche und Workshops
zu verschiedenen Themen an. Information und Anmeldung unter
bildung-vermittlung@am.shmh.de, Tel. 040 428 135 1482

Weitere Informationen sowie Buchungen von Führungen und
Gespräche für Studierende, Reisegruppen oder in deutscher
Gebärdensprache:
Museumsdienst Hamburg
Tel. 040 428 131 0
info@museumsdiensthamburg.de
museumdienst-hamburg.de

BUCHBARE WORKSHOPS

Information und Anmeldung unter
bildung-vermittlung@am.shmh.de
Tel. 040 428 135 1482

PERFORMANCE UND FOTOGRAFIE

Wie drückt man die Stimmung der 1970er und 1980er mit dem
eigenen Körper aus? Und wie kann diese Stimmung festgehalten
werden? In diesem Workshop werden durch das kreative Spiel
mit Sprache, Bewegung und Kamera, Szenen entwickelt und
fotografi sch festgehalten. Inspiriert von den ausgestellten Fotografi en gestalten die Teilnehmenden Standbilder und lassen
neue Bilder entstehen. Es werden eigene Bewegungen zu zentralen Begriff en und selbst verfassten Dialogen zu kleinen Performances entwickelt, die in einer Fotografie münden.

ILLUSTRATION UND COMICS

Nach einem Rundgang durch die Ausstellung gestalten die Teilnehmenden eigene Comics. Die Verbindung von Bild und Text
bietet einen kreativen Zugang, um die Geschichten der 1970er
und 1980er auf persönliche Weise zu erzählen. Eigene Erlebnisse und Eindrücke werden so in neuen Narrativen lebendig.

COLLAGE

Was verbindet Vergangenes mit der Gegenwart? In diesem
Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit den Themen der
Ausstellung auseinander und gestalten durch Collagen neue Perspektiven auf die Zeit um 1980. Sie experimentieren mit Materialien und Techniken, um eigene visuelle Geschich

PLAKATE

Gestalte dein eigenes Plakat und werde Teil des gesellschaftlichen Diskurses! Dieser Workshop gibt Kindern und Jugendlichen
die Möglichkeit, ihre Stimme zu aktuellen Themen zu erheben.
Mit kreativen Mitteln und inspiriert von der Protestkultur der
1970er und 1980er Jahre entstehen ausdrucksstarke Plakate, die
zum Nachdenken anregen.

MUSIK

Von der Neuen Deutschen Welle bis zu den Sounds der Popkultur – Musik war und ist ein zentraler Bestandteil des Lebensgefühls. In diesem Workshop experimentieren die Teilnehmenden
mit Texten und Rhythmen und gestalten ihre eigenen Protestsongs, inspiriert von der Musik dieser Epoche.

GESCHICHTEN

Guckkästen, Stop-Motion-Filme und Schattentheater. Es werden
Figuren und Geschichten entwickelt und in verschiedenen Präsentationsformen zum Leben erweckt und nach erzählt: Gebaut
in Guckkästen, als Theaterfiguren im Schattentheater oder im
Trickfilm mit Stop-Motion-Technik.

FORSCHEN

Forschendes Lernen im Museum: In diesem Workshop suchen
sich die Teilnehmenden ein Thema, das sie genauer untersuchen
möchten, und gestalten ihre eigene kleine Forschung. Expert*innen unterstützen dabei, den Forschungsprozess aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Neugier und Entdeckergeist stehen im
Vordergrund.